Zu Gast beim
15. Internationalen Workingtest, diesmal auf Schloss Moyland, vom 22.-23. Juli
2006 [20
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Bereits am
Freitagnachmittag fanden sich die ersten Teilnehmer in den Hotels rund um Kleve
und Kalkar ein, um beim diesjährigen IWT ihr Land zu vertreten. Obwohl es
in den Wochen zuvor einmal wieder eine Hitzewelle gab, waren die Temperaturen
an diesem Wochenende im Vergleich zu den Tagen davor und danach noch
erträglich. Der diesjährige IWT, der unter der Leitung von Gereon
Ting reibungslos organisiert wurde, lockte an beiden Tagen zahlreiche Zuschauer
nach Schloss Moyland, wo im Jagdrevier von Adrian Baron von Steengracht rund
ums Schloss jeweils fünf sehr jagdnahe Aufgaben gestellt wurden. Der
Gamekeeper Wesley Henn hatte mit seiner Mannschaft das Gelände für
diesen Zweck bestens ausgesucht und hergerichtet. Die Veranstaltung, die
stilecht von den Jagdhornbläsern aus Uedem eingeläutet wurde, begann
pünktlich und nach einer kurzen Begrüßung und Einweisung von
Gereon Ting ging es auch schon ins Gelände, wo zügig mit den Aufgaben
angefangen werden konnte. [2 Bilder]
Zuerst wurde den Hunden
noch ein Bad gegönnt. Zu diesem Zweck war ein Teil des Schlossgrabens als
Hundepool ausgewiesen und es wurde auch extra betont, dass man diesen doch
immer mal wieder aufsuchen sollte. Die Trinkwasserversorgung für Hunde an
den Stationen war ebenfalls vorbildlich.
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Aufgabe 1 fand bei Bill
Meldrum im hinteren Schlossgraben statt und lässt sich ohne bösen
Willen als recht einfach bezeichnen: Eine Markierung fällt vor das Team
ins Wasser, diese wird auch zuerst gearbeitet. Der 2. Hund holt vom
gegenüberliegenden Ufer ein Blind das zum Teil sichtbar unter den
herabhängenden Zweigen eines Busches lag, und der 3. Hund holt ein Blind,
das links vom Team optisch durch Schilf verdeckt im Uferbereich liegt.
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Zu Aufgabe 2 fanden sich
die Teams im Wald ein, um in einem genau bezeichneten, aber recht grossem
Gebiet mit teilweise knöchelhohem Bewuchs "4 oder mehr" Dummies zu holen,
wobei jeder Hund eines holen sollte und im Vorfeld der Hund benannt werden
musste, der die restlichen Dummies sucht. Es war den Teams überlassen, ob
sie alle Hunde gleichzeitig schicken würden oder einzeln nacheinander.
Leider haben nur wenige Teams die Gelegenheit genutzt, ihre Hunde gleichzeitig
arbeiten zu lassen, was immer wieder ein Hingucker ist. Von den 30 Teams haben
es insgesamt 7 geschafft, tatsächlich das 5. Dummy zu finden. Bei den
anderen Teams liess Gaynor Bailey, die diese Aufgabe richtete, nach dem 4.
Dummy nach einer Weile abbrechen, natürlich ohne, dass es dafür eine
Null gegeben hätte. [6 Bilder]
Aufgabe 3 bei Bob
Stoddart war eine der beiden spektakulären Aufgaben, bei denen Springer
Spaniels aus Holland, die auch bei den Jagden auf Moyland helfend zur Seite
stehen, eingesetzt wurden. Es fand ein Walk up statt bei dem jeweils einer der
insgesamt 5 Spaniels vor der Line im Nahbereich querte "um Wild hochzumachen".
Für jeden Hund gab es im Anschluss eine Markierung, die bei manchen
allerdings als Blind gearbeitet werden musste.
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Aufgabe 4 fand bei Phil
Wagland an einer Brombeerhecke vor einem schmalen Wassergraben statt. Es gab 3
Markierungen zwei davon jenseits des Grabens in einem Maisfeld vor dem Team,
eine nahe und eine weitere, wobei die meisten Hunde wohl mit der näheren
die grösseren Probleme hatten. Der 3. Hund arbeitete links vom Team im
Eingang des angrenzenden Waldes ebenfalls eine Markierung jenseits des Grabens.
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Aufgabe 5 fand bei Terry
Bailey statt und bestand aus 1 Markierung und zwei Blinds. Das Gelände war
eine flache ausgedorrte Wiese, die links von einem Wald und rechts von mehreren
Hecken/Büschen begrenzt wurde. Das erste Blind lag links direkt hinter
einem kleinen Durchgang im Wald, die Markierung fiel weit voraus und wurde als
zweites gearbeitet, das zweite Blind lag hinter den Teams am
Begrenzungsgebüsch des Gebietes.
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Bis 17 Uhr waren alle
Teams mit ihren Aufgaben fertig und konnten sich im Hotel für den
kommenden Abend und das Gala Diner im Schloss-Restaurant rüsten.
Gegen 19:30 Uhr fanden
sich dann die meisten Teilnehmer und einige Besucher wieder auf dem
Gelände, wo es zuerst mit einem Sekt-Empfang und einer Dixie-Band los
ging. Viele nutzten die Gelegenheit des lockeren Steh-Empfangs, um Team- und
Nationen-übergreifend sich zu unterhalten, bevor nach drinnen gebeten
wurde. Gereon Ting hielt eine Begrüssungsrede, in der er den ersten Tag
als sehr gelungen bezeichnete, sich bei den Helfern, Richtern und Teilnehmern
bedankte und das Wort an Bob Stobbart weiterreichte. Im Anschluß bat
Gereon die Team-Captains kurz nach draussen, wo dann beschlossen wurde, dass
der IWT 2007 in Dänemark stattfinden würde. Am Tisch wurde dann
eine Bärlauch-Suppe serviert und danach war das Buffet eröffnet.
Über die Speisenauswahl zu der Jahreszeit gibt es mehrere Ansichten
(Sauerbraten und Hirschbraten, Rotkraut, Kartoffel- und Gemüsegratin,
Kroketten sowie Salat-Buffet), jedoch war die Qualität unstrittig und es
war alles reichlich vorhanden, so dass keiner zu kurz kam. Selbst beim
Dessert-Buffet gab es die Eistorten am Schluss im Minuten-Takt, um zusammen mit
roter Grütze, Vanillesosse und Stracciatella-Crème einen gelungenen
Abschluss des ersten Tages zu bilden. Als Getränke wurden je ein trockener
Rot- und Weisswein (Dornfelder und Grauburgunder), Bier, Wasser und Softdrinks
gereicht. Gegen 22 Uhr fing die Veranstaltung an, sich aufzulösen.
Als wir wieder im Hotel
eintrafen, wurden wir von den dortigen Gästen verärgert empfangen und
nach unserer jeweiligen Zimmernummer inquisitioniert. Grund: auf einem Zimmer
hatten die Hunde Zugang zum Balkon, wo sie nach einer Weile natürlich
anfingen, die Gäste mit ihrer Stimmung zu belästigen. Bedauerlich an
dieser Tatsache ist, dass die Hundeführer, die man gemeinhin als "normal"
bezeichnet, ihre Hunde entweder auf dem Zimmer unter "Verschluss" hielten, oder
im Auto mitnahmen, nun natürlich per Sippenhaft trotzdem mit in Verruf
kamen und es nur zu hoffen ist, dass es weiterhin ausreichend Hotels geben
wird, die ihre Gäste auch mit Hund willkommen heissen. In diesem Hotel
musste übrigens auch noch nicht mal ein Hundezuschlag bezahlt werden.
Am nächsten Morgen
begrüsste Gereon Ting die Teilnehmer mit Nennung der Startnummern der
Teams, die es nach Tag 1 in die obere Hälfte der Punktewertung geschafft
hatten, und schon ging es weiter mit der Ankündigung, dass auch am
heutigen Tag wieder 5 Aufgaben gestellt würden.
Aufgabe 1 fand wieder bei
Bill Meldrum im Wassergraben statt, diesmal aber "an der langen Kante", wobei
die Aufgabe nur geringfügig variiert wurde. Die Entfernungen waren zwar um
ein gutes Drittel länger, aber wieder gab es eine einfache Markierung, ein
Blind am Ufer zur Rechten im Schilf und ein Blind am Ufer gegenüber.
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Aufgabe 2 war ebenfalls
wieder bei Gaynor Bailey im Wald, diesmal aber gab es 2 Markierungen im
kniehohen Farn und Bewuchs und 1 Blind im Gestrüpp am Waldrand.
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Aufgabe 3 bei Terry
Bailey fand auf "seinem" alten Gelände von Aufgabe 5 statt, diesmal fielen
2 Markierungen voraus und landeten verdeckt von den rechten
Begrenzungsbüschen und im Wald. Auf dem Rückweg des zweiten Hundes
fiel die dritte Markierung ziemlich weit auf die offene Wiese.
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Aufgabe 4 war wieder den
Spaniels gewidmet, die diesmal zu zweit in der Treibermeute mitliefen und die
Dummies, die im Nahbereich um jeweils 2 Teams in der Line geschossen wurden,
direkt zu apportieren. Danach verliess ein Team die Szene und das verbliebene
arbeitete 3 Blinds, eines im vor der Line liegenden hohen Gras, eines am
rückwärtigen Wiesenrand und ein Dummy im rückwärtigen hohen
Bewuchs. [30 Bilder]
Bob Stoddart hatte sich
am 2. Tag ebenfalls in den Wald zurückgezogen: Aufgabe 5 bestand aus einer
gemeinsamen Suche aller 3 Hunde in einem jungen Wäldchen das eingerahmt
von Gestrüpp und Hecken eine Fläche von gut 50 x 50 Metern bot. Die
Teams sollten einmal der Länge nach durch das Gebiet laufen, wieder
umkehren und danach wurde die Arbeit der Hunde bei der Suche bewertet, wobei es
nicht ausschlaggebend sein sollte, wie viele Dummies gefunden würden.
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Bis 14:30 Uhr waren am
Sonntag alle Teams durch, man fand sich im Vorhof des Schlosses ein, erholte
sich bei Kaffe und Kuchen oder deftigeren Speisen, die das Restaurant anbot.
Gegen 16 Uhr konnte bereits mit der Siegerehrung angefangen werden.
[12 Bilder] Gereon
Ting sprach ein paar Worte und übergab dann das Mikrophon an Adrian Baron
von Steengracht, der sich tief beeindruckt von der Leistung der Hunde, die er
über die zwei Tage beobachtet hatte, zeigte. Obwohl man am Eingang des
Schlosses ein Hundeverbots-Schild sehen konnte, war er dennoch bereit, sein
Gelände jederzeit wieder für einen so diszipliniert ablaufenden Event
zur Verfügung zu stellen. Anschliessend sprach Gereon Ting einigen Helfern
seinen besonderen Dank aus und überreichte ihnen eine kleine
zusätzliche Anerkennung. Danach ehrte Bill Meldrum 4 Hundeführer mit
Rosetten in den Farben der königlichen Rennpferde, die ihm während
der 2 Tage bei seinen Aufgaben am Wasser besonders ins Auge stachen.
[1 Bild] Es handelte
sich dabei um Mike Mulch mit Mulholland Skipper auf Upperclaws aus dem
niederländischen Team mit der Startnummer 22, Stefania Martinoli mit
Greenbriar Schnapps of Morayglen aus dem 2. italienischen Team mit der
Startnummer 27, Wolfgang Köhler mit Stonehunter Canons aus dem 1.
deutschen Team mit der Startnummer 13 und dem echten Hingucker Federico Zoccali
mit Waterfriend Number One aus dem 1. italienischen Team mit der Startnummer
14. Federico liess nicht nur Mütterherzen höher schlagen, denn der
Italiener erhielt anschliessend noch die Auszeichnung für den
jüngsten Hundeführer.Nein, er führte seine Hündin auch noch
zu 170 Punkten von 200 in der Gesamtwertung. Federico ist 12 Jahre, führt
seine Hündin in Italien inzwischen zum 3. Mal in der offenen Klasse, und
seine sechsjährige Schwester fing dieses Jahr in der Anfängerklasse
an. Zuvor wurden noch die Niederländer vom Free Team 1 mit der
Startnummer 21 mit dem "Pechvogel-Preis" ausgezeichnet, und dann kamen bereits
die Platzierungen:
Platz 1: Team 22 / Niederlande 1 Platz 2: Team
26 / Schweiz 2 Platz 3: Team 17 / Siegerteam 2005 Platz 4: Team 12 /
Ungarn 1 Platz 5: Team 9 / Schweiz 1
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Zusammengefasst war der
IWT 2006 eine Veranstaltung die ohne jeden Zweifel ihresgleichen sucht. Die
Schlosskulisse bot ein überragendes Ambiente und die zahlreichen
Zuschauer, die vor allem am Sonntag zu Besuch kamen und jedem Team wohlwollend
Beifall klatschten, rundeten das Geschehen würdig ab.
Auch Team 16 bedankt sich
ganz herzlich beim Orga-Team und beglückwünscht es zu einem
äusserst gelungenem 15. Internationalen Workingtest!
(die kompletten
Galerien zum IWT befinden sich hier:
Samstag/Sonntag) |